He, Sie!

Ja, genau Sie!!! No. II:



Es kommt aber noch viel schlimmer, denn hier kommt jetzt das Prekariat:


Bei dem vorigen Beispiel sind wir von einem letzten Grundeinkommen von 2.500 €/Monat ausgegangen. Schon dass hat nicht für eine ausreichende Rentenhöhe gereicht.


Da wir bereits heute ja schon jahrelange Erfahrungen mit Niedriglöhnen haben, kann man getrost davon ausgehen, dass es Hunderttausende von Menschen geben wird – bzw. es gibt sie ja auch schon - deren Rentenberechnung ganz anders aussehen wird als die des vorigen Beispiels. Die z.B. als Aufstocker oder H4-Bezieherin als (ehemalige) alleinerziehende Mutter gar keine Chancen hatte, ein größeres Einkommen zu erzielen und heute auch noch mit drastisch steigenden Mieten konfrontiert ist.


Wenn das anzurechnende Grundeinkommen dieser Person zuletzt mit monatlich 1.500 € angenommen wird und diese mit 63 Jahren erschöpft in Rente geht, sieht die Rentenberechnung in 2030 wie folgt aus:


1.500 €, davon 43 % als Rente =  645 €. Abzügl. 14,4 % wegen vorzeitiger Rente = 552,12 €.  Wenn diese Person angenommen nun eine Miete von nur 300 € + 150 € Nebenkosten zahlt, blieben ihr zum Leben rd.


100 €!


Sie ist damit aus dem Berufsleben direkt in die Sozialhilfe gesprungen!!!


Und dass gilt ja nicht nur für abhängig Beschäftigte: Auch „kleine“ Selbständige, die in ihrer Selbständigkeit nicht immer genug verdient hatten, um sich eine ordentliche Rente aufbauen zu können, sind genau so betroffen!


Seit dem 1.01.2016 beträgt der Regelsatz der Sozialhilfe für eine alleinstehende Person 404 €. Er ist bisher jährlich in Stufen von 3-5 € erhöht worden.


Es muss Schluss sein mit den bereits beschlossenen Rentenabsenkungen!!!


KONTRA kämpft gegen diesen Blödsinn an. Unterstützen Sie uns dabei mit einer kleinen Spende!


Wir erhalten ja permanent geschönte Arbeitslosenzahlen. Weil die ganzen Minijobber und 1€-Empfänger als „Verdiener“ gezählt werden. Wie deren Rentenansprüche dann aussehen werden, kann man sich ausrechnen: Selbst mit 67 Jahren werden sie direkt in die Sozialhilfe springen!


Und genauso die über 7 Mio. HartzIV-Bezieher – sowie nach Aussagen der Sozialverbände weitere ca. 5 Mio. Menschen, die Ansprüche hätten, aber z.B. aus Scham gar nicht erst zum Jobcenter gehen.


Alles künftige Sozialfälle, die sich auch noch dafür oft genug rechtfertigen müssen, dass sie die ihnen gesetzlich zustehenden Minileistungen in Anspruch nehmen (müssen). In den Anfängen von HartzIV wurden von der Arbeitsagentur noch die Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt. Dies wurde 2011 abgeschafft. Mehr zu den Auswirkungen HIER

Aber sicher ist, dass diese Maßnahmen dazu dienen, dass Prekariat zu komplettieren!  


KONTRA fordert daher für alle Armen ein Grundeinkommen, wie wir es in unseren Zielen beschrieben haben.


Und schauen Sie sich genau an bei den kommenden Wahlen, wer zu diesen Zielen steht!

Udo vom Bruch


PS: Bei allen Beispiels-Berechnungen: Irrtum vorbehalten. Aus Vereinfachungsgründen wurden weitere mögliche Parameter z.B. einer Steuerberechnung außen vor gelassen. Das ist eben individuell.



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